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Ho´oponopono

by the river

Während mancher Retreats in Kroatien kannst du an einem Ho´oponopono Workshop teilnehmen. Da dieses Thema noch relativ unbekannt ist, versuche ich hier eine kleine Einführung in diese Methode zu schreiben.
Ho´oponopono ist ein altes Ritual der Vergebung, was im südpazifischen Raum entstanden und entwickelt wurde. Es kommt aus der hawaiianischen Sprache und bedeutet sowas wie „zurechtrücken“ oder „in Ordnung zu bringen“.
Ho´oponopono ist eine praktische, lebensnahe Methode die darauf basiert, Gegenbeschuldigungen, Ärger oder irgendein Problem, Trigger oder Sorge auf die Oberfläche zu holen. Durch ein bestimmtes nachdenken über ein Problem, welches durch bestimmte Fragen „bearbeitet“ wird, kommt man zum Verständnis, Erkenntnis und Versöhnung.

Wie wirkt Ho´oponopono?

Zum Beispiel, du hast ein Problem was dich immer wieder triggert, beschäftigt und dir Sorgen macht. Sobald es so ist, es ist die höchste Zeit sich damit tiefer auseinanderzusetzen statt unterdrücken.
In diesem Beispiel bleiben wir bei etwas „harmloseren“ Triggern (also keine tiefe Traumata die eine fachtherapeutische Begleitung brauchen). Z.B. eine Auseinandersetzung mit dem Teenager oder Streit mit den Eltern oder „komisches Gefühl“ mit einer Kollegin.

Die Erkennung des Problems / Triggers / Die ersten Fragen

Beispielproblem: immer wieder Streit mit den Eltern
Frage: Wenn ich „meine Eltern“ wäre, warum würde ich sowas tun? Was wäre meine Motivation?
oder wenn wir davon ausgehen dass wir (theoretisch) selbst die Realität erschaffen: Warum habe ich mir solche Eltern erschaffen (so einen Teenager, so eine Kollegin)?

Es ist gut, die Antworten aufzuschreiben. Das verlangsamt und klärt die Gedanken. Man sollte alle mögliche Antworten aufschreiben, auch wenn sie irrational vorkommen.

Die stimmige Antwort

Sobald sich eine oder mehrere Antworten in dir als „stimmig“ anfühlen und das wirst du ganz klar spüren, kommt es zum direkten Verständnis. Das führt zur Erkenntnis und letzendlich zur Versöhnung und Anerkennung eines Anteils von dir was sich (oft eine lange Zeit, manchmal das ganze Leben) nach Integration in Liebe und Mitgefühl gesehnt hat! Ein Anteil was du immer unterdrückt hast und jetzt auf das Licht bringen kannst und loslassen kannst.

Verzeihen / Vergebung

Der zweite Schritt der Ho´oponopono Arbeit ist – Verzeihen. Dabei ist es wichtig zu erkennen dass wir z.B. die schlimme Taten von jemandem nicht tolerieren, sondern wir uns von dieser Person befreien! Wenn ich etwas verstanden habe, dann kann ich auch verzeihen. Oft sehen wir auf den ersten Blick nicht, dass uns solche Erfahrungen eigentlich helfen wollen, ein ungelöstes Thema zu „heilen“. Wenn uns etwas wütend, traurig, böse oder irgendeine Empfindung in uns hervorruft, heisst es, mit einem unseren Anteil gehen wir in Resonanz mit dem Trigger. Sonst würde es uns nicht stören, wir würden einem Trigger nicht so viel Aufmerksamkeit schenken, bzw. es gäbe keinen Trigger. Sobald etwas von uns eine bestimmte Aufmerksamkeit erfordert, heisst es – es könnte wichtig für uns sein, um sich mit einem „negativen“ Gefühl, einer alten Verletzung auseinanderzusetzen um es zu heilen. Wenn uns das bewusst geworden ist, dann sagen wir im Ho´oponopono:

Es tut mir leid / Ich verstehe dich

Es kann jetzt nur bei diesem Satz bleiben, aber wenn du magst, kannst du auch erklären warum es dir leid tut oder man zeigt Verständnis und Mitgefühl für sich selbst, dass man dies oder jenes getan hat oder sich solche Eltern, Partner etc. „erschaffen“ hat.
Nachdem man etwas verstanden hat und den Satz ausspricht dass es ihm einfach leid tut dass es so sein musste, und wenn dieses Verständnis wirklich vom Herzen kommt, dann kann man über die Vergebung denken und sagen:

Ich verzeihe dir / Ich verzeihe mir

Auch bei diesem Satz kann es einfach so bleiben, aber du kannst den Satz auch erweitern, warum genau du dir oder auch jemandem verzeihen möchtest, z.B. „…weil ich weiss dass es nur ein Schrei nach Liebe war… oder ich verzeihe mir weil ich so ingnorant war“, „ich verzeihe mir dass ich nicht anders handeln konnte“, „ich verzeihe dir weil ich jetzt einsehe dass….“ u.Ä.
Nach der Verzeihung oder Vergebung, kommt der Satz:

Ich liebe dich / Ich liebe mich

In diesem Moment gibst du dir einfach all die Liebe die du seit Jahren von anderen erwartet oder gesucht hast, du gibst dir diese Liebe und Mitgefühl selbst, aus der eigenen Kraft, aus der eigenen Quelle. Somit übernimmst du auch die Verantwortung für dich selbst und bleibst sozusagen bei Dir, somit frei.
Ein entscheidender Punkt im Hoóponopono ist die Selbstverantwortung. Nur du selbst kannst du dir im Endeffekt die Liebe geben und du entscheidest über deine Gedanken und Gefühle.

Dass die Dankbarkeit im Gehirn und Leben Wunder bewirken kann, empfeihlt sich auch noch einen zusätzlichen Satz zu sagen:

Danke / Ich danke dir

Damit ist gemeint: Danke, dass ich (etwas) erkennen konnte. Danke dass ich durch diese Erfahrung (etwas) lösen, auflösen, loslassen und heilen konnte…)

Alle diese Sätze sind eine „Orientierung“, du kannst auch Sätze finden und verwenden, welche sich für dich stimmig und besser anfühlen.

Ho´oponopono früher und heute

Morrnah Nalamaku Simeona war eine hawaiianische Schamanin die die traditionelle Ho´oponopono Technik, welche ausschließlich in einer Familie praktiziert wurde, mit bestimmten Regeln und Ritualen, an den „modernen Menschen“ anpasste so dass jeder diese Technik auch individuell und überall auf der Welt anwenden konnte.

Besonders interessant ist die Geschichte von Dr. Len, einem hawaiinaischen Arzt der durch Ho´ oponopono eine ganze Klinik heilte. Er ging davon aus, dass alles was im Außen geschieht, auch in ihm vorhanden sein muss und wenn er das „heilt“, was in ihm ist, dann ändert sich auch die Außenwelt. Er nahm die Patientenakten einer psychiatrischen Klinik und nach dem Lesen von jeder einzelnen Diagnose fragte er sich: „Womit habe ich das erschaffen?“ – Es geht dabei um die Annahme, dass alles Eins ist und wir ein Teil davon sind. Und als ein Teil des Ganzen können wir viel zur Heilung, „Zurechtrücken“ und Versöhnung beibringen, auch wenn wir nicht direkt in eine Situation involviert sind. In der Welt der Medizin ist die Geschichte von Dr. Len weniger bekannt weil sie als nicht-wissenschaftlich oder nicht glaubwürdig gilt, aber die Tatsache ist, dass die Klinik nach einer gewissen Zeit geschlossen werden konnte weil Patienten entlassen wurden!

Jedenfalls ist Ho´oponopono eine Methode, die jeder für sich selbst ausprobieren muss um zu sehen ob ihm oder ihr das etwas bringt. Besonders gut eignet sich diese Arbeit in einer Gruppe, wie früher in den Familien, da oft nur durch die Anderen, unsere Erfahrungen ergänzt werden können und ein neues Licht auf bestimmte Lebenssituationen geworfen werden kann.

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